Ortsteile
Nachstehend finden Sie alle Ortsteile übersichtlich aufgeführt.
Baar (Schwaben)
Besiedlung durch Kelten
Unser Dorf war seit 500 v. Chr., wahrscheinlich jedoch nach neueren Veröffentlichungen, schon gegen 800 v. Chr. von den Kelten besiedelt. Ihre Spuren haben die Kelten u.a. in Form von Grabbeigaben, wie sie immer wieder in den Neubaugebieten am westlichen Ortsrand gefunden wurden, zurückgelassen.
Die römische Herrschaft über unser Gebiet
15 v. Chr. eroberten die Römer das ganze Gebiet südlich der Donau und damit auch den Lech-Donau-Winkel. Die Römer waren dem Lauf der Kleinen Paar von Burgheim aufwärts folgend in dieses innere Gebiet des Lech-Donau-Winkels vorgedrungen, wie ein nördlich von Unterbaar am Waldrande (Weinberg) aufgefundener Gutshof beweist. Die römische Herrschaft über das Gebiet löste sich im Laufe des 5. Jahrhunderts auf und ist schließlich in den Stürmen der Völkerwanderung ganz untergegangen.
Baiern seit 520-550 n. Chr. am unteren Lechrain
Seit dem 5. Jahrhundert strömten in unser Gebiet, teils als Eroberer, teils als landsuchende Bauern, Alemannen ein. Ihnen folgten seit 520 - 550 n. Chr. die Baiern. Sie haben bairische Sprache, Kultur und Sitte in kurzer Zeit hier am unteren Lechrain bis zum Lech vorgeschoben. Unsere beiden Orte Oberbaar und Unterbaar gehörten hiernach nicht zu den bairischen Ursiedlungen dieses Gebietes, sondern sind nach dem (keltischen) Namen des Flusses benannt.
Burgstall bei Oberbaar
Der Burgstall bei Oberbaar erinnert an eine mittelalterliche Burg, die im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Möglicherweise residierte hier um 1200 n. Chr. Heinrich von Barre.
Wasserschloss in Unterbaar
Um 1510 n. Chr. erbaute sich Michael Riederer ein neues stattliches Wasserschloss in Unterbaar. Das Schloss hatte seitdem viele Besitzer. Den Riederern folgten die Muggenthaler, die Höhenkircher, die Marquard's, die Freiherren Schenk von Castell, die von Lafabrique's, Friedrich Freiherr von Moreau, die Familie Arco-Zinneberg, die Gebrüder Himmelsbach, Gustav Einstein, Hans Emslander und wieder Gustav Einstein. 1962 bildete einen entscheidenden Wendepunkt in der Unterbaarer Schlossgeschichte. Seit dem Kauf durch die Freiherren Groß von Trockau steht zwar das ehemalige Herrschaftsgebäude leer. Doch der große Kreis der Schlossbesitzer hat sich wieder geschlossen, als mit Magdalena Freifrau Groß von Trockau, eine geborene Riederer und Nachkommin des Schlossbauers Michael Riederer, wieder die Schlossschlüssel in den Händen hält.
Freiheitskampf Baar's
Am 1. Mai 1978 wurde Baar, seit 1972 hatten sich die Gemeinden Unterbaar und Oberbaar zusammengeschlossen, durch Verfügung der Regierung von Schwaben nach Thierhaupten zwangseingemeindet. 15 Jahre wurde ein zum Teil erbitterter Kampf um die Wiedererlangung der Selbständigkeit geführt. Am 6. Oktober 1993 war es dann endlich soweit. Der Bayerische Landtag stimmte dem vierten Gesetz zur Änderung der Gemeinden endgültig zu. Mit Wirkung zum 1. Januar 1994 wurde die Gemeinde Baar wiedergebildet und Heimpersdorf und Lechlingszell nach Baar eingemeindet. Gleichzeitig wurde die neue Gemeinde in den Landkreis Aichach-Friedberg umgekreist und bildet seither eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Markt Pöttmes.
Heimpersdorf
Die Geschichte von Heimpersdorf reicht weit in die Vergangenheit. Immer wieder wurden bei Renovierungen bzw. Ausgrabungen Zeugnisse aus verschiedenen Jahrhunderten gefunden. Nach einem Münzfund im Jahre 1977 kamen Augsburger Archäologen um Ausgrabungen im Bereich der Kirche vorzunehmen. Unzählige Keramikteile von Töpfen sowie das Bruchstück einer Glocke wurden ans Tageslicht befördert. Die Keramikteile wurden auf das 7. Jahrhundert datiert. Der besagte Münzfund, der zweitgrößte in ganz Bayern, brachte Münzen von Augsburger, Würzburger, Böhmischen und Innsbrucker Prägungen zum Vorschein. Das Staatliche Münzkabinett datierte die Münzen in die Zeit von 1170 bis 1450.
Die Gemeinde Heimpersdorf war bis zum Jahre 1978 selbständig. Zu ihr gehörte auch der Ort Lechlingszell. 1978 schließlich wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform Heimpersdorf, Lechlingszell sowie Baar nach Thierhaupten eingemeindet. Zum 1.1.1994 wurden die 3 Orte Baar, Heimpersdorf und Lechlingszell wieder selbständig. Heimpersdorf und Lechlingszell gehören seither zur Gemeinde Baar/Schwaben.
Lechlingszell
Der Ort Lechlingszell gilt als Siedlung des Klosters Thierhaupten, das auch Bauherr der um 1727/1728 errichteten Kapelle zur "Schmerzhaften Mutter Gottes" war. Im Gebälk des Hochaltares findet sich das Wappen des ehemaligen Abtes Maurus Steingruber. Das Kloster ist als Bauherr aufgetreten, weil es der bedeutendste Grundherr im Weiler Lechlingszell war. Ihm gehörte die Grundherrschaft über die Höfe 1, 2, 3, 5. Nach der Säkularisation im Jahre 1802/1803 wurde mit anderen Gütern dieses Klosters laut Vertrag vom 3. Juli 1811 "die ehemalige Abteikapelle Lechlingszell" vom Staat an die 5 Bauern in Lechlingszell verkauft, die dann entsprechend dem Anteil an der aufgebrachten Kaufsumme an der Kapelle Eigentumsanteile besaßen. Die Kapelle ist jedoch im Grundsteuerkataster von 1836/40 der Steuergemeinde Heimpersdorf als "freies Eigentum der Ortschaft Lechlingszell" eingetragen und wurde ab 1935, seit Aufhebung der Ortschaften als Eigentum der politischen Gemeinde Heimpersdorf angesehen.
Lechlingszell gehörte bis zum Jahre 1978 zur Gemeinde Heimpersdorf. 1978 schließlich wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform Heimpersdorf, Lechlingszell sowie Baar nach Thierhaupten eingemeindet. Zum 1.1.1994 wurden die 3 Orte Baar, Heimpersdorf und Lechlingszell wieder selbständig. Heimpersdorf und Lechlingszell gehören seither zur Gemeinde Baar/Schwaben.