Entwicklungspolitik und internationale Beziehungen, Allgemeine Informationen
Der Freistaat Bayern engagiert sich in vielfältiger Hinsicht in der Entwicklungszusammenarbeit und pflegt eine Vielzahl eigenständiger und zum Teil über Jahrzehnte gewachsener internationaler Beziehungen mit Staaten und Regionen weltweit.
Der Freistaat Bayern engagiert sich in vielfältiger Hinsicht in der Entwicklungszusammenarbeit. So leistet Bayern seinen Beitrag unter anderem in folgenden Bereichen
- Minderung von Fluchtursachen,
- Politik und Institutionenberatung,
- nachhaltige Wirtschaftsentwicklung,
- berufliche und schulische Bildung,
- Klimaschutz,
- Umwelt und Energie,
- wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit,
- Ernährungssicherheit
Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist es, weltweit einen Beitrag zu leisten für
- die Bekämpfung von Armut,
- eine nachhaltige und friedliche Entwicklung,
- die Völkerverständigung,
- die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern,
- die Stärkung guter Regierungsführung
Die Bayerische Staatsregierung arbeitet dabei vor allem mit Partnerländern und -regionen in Afrika, Lateinamerika und Asien zusammen.
Ziel ist es auf partnerschaftliche Weise mit ausgewählten Ländern zusammenzuarbeiten, ihre Eigenverantwortung zu stärken, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und sie zu unterstützen, das Prinzip der Subsidiarität zu beachten sowie internationale Konventionen und Standards einzuhalten.
Darüber hinaus stimmt sich der Freistaat Bayern auf Bundesebene ab, insbesondere mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem Auswärtigen Amt (AA), um die Koordination von Bundes- und Landesprojekten zu gewährleisten.
Entwicklungspolitik von Bund und Ländern in der Bundesrepublik
Grundsätzlich ist der Bund für die Entwicklungspolitik zuständig. Das Engagement Bayerns versteht sich als Ergänzung und Bereicherung zur Außenpolitik des Bundes. Die Attraktivität und der Status des Freistaats Bayern überall auf der Welt sind zwei unverzichtbare Gründe für die bayerische Erfolgsgeschichte.
In mehreren Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz (siehe „Weiterführende Links") haben die Länder ihren Wunsch formuliert, sich mit eigenen Kompetenzen entwicklungspolitisch zu engagieren.
Ferner hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) im September 2015 ihre nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) verabschiedet.
So bildet das globale Leitziel einer weltweit nachhaltigen Entwicklung, den Rahmen für die bayerische Entwicklungszusammenarbeit.
Staatskanzlei übernimmt die zentrale Koordination
Innerhalb der Staatsregierung koordiniert die Staatskanzlei die entwicklungspolitischen Maßnahmen. Die Ressorts engagieren sich in ihrem Fachbereich eigenverantwortlich. Bei ressortübergreifenden Maßnahmen übernimmt die Staatskanzlei die Federführung. Hier ist aktuell Eric Beißwenger als Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales verantwortlich für die die Entwicklungsarbeit des Freistaats sowie für die Beziehungen Bayerns nach außen.
Bayern – weltweit vernetzt
Der Freistaat Bayern pflegt eine Vielzahl eigenständiger und zum Teil über Jahrzehnte gewachsener internationaler Beziehungen mit Staaten und Regionen weltweit. Die Attraktivität und der Status des Freistaats Bayern überall auf der Welt sind zwei unverzichtbare Gründe für die bayerische Erfolgsgeschichte.
Der Freistaat unterhält eine Reihe von Auslandsrepräsentanzen in der ganzen Welt. Die Repräsentanzen in Prag (Tschechien), Québec (Kanada), Tel Aviv (Israel), Kyjiw (Ukraine) und London (Vereinigtes Königreich) sind als ressortübergreifende Vertretungen unmittelbar der Staatskanzlei zugeordnet. Darüber hinaus unterhält Bayern ein Afrikabüro in Addis Abeba (Äthiopien). Weitere Büros vertreten im Auftrag des Wirtschaftsministeriums den Freistaat Bayern in der Welt, um Handel, Investitionen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern.
Entwicklungspolitische Inlandsarbeit
Der Freistaat Bayern will das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für die Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländern verbessern, denn ein besseres Verständnis über globale Zusammenhänge und gegenseitigen Abhängigkeiten trägt zu einer weltweit nachhaltigeren Entwicklung bei.
Deshalb ergänzt der Freistaat sein Engagement im Ausland mit entwicklungspolitischer Bildungsarbeit im Inland, zum Beispiel mit schulischen und außerschulischen Angeboten für Jugendliche, Vernetzungen von Akteuren sowie die Zusammenarbeit mit Nicht-Regierungs-Organisationen aus dem Eine-Welt-Bereich, wie etwa das Eine Welt Netzwerks Bayern e.V., der bayerische Dachverband entwicklungspolitischer Akteure. Darüber beteiligt sich der Freistaat seit 2014 an einem bundesweiten Programm zu Themen wie Globales Lernen, Fairer Handel, nachhaltige Beschaffung, global verantwortliches Wirtschaften, Kommunen und Eine Welt, Partnerschaftsarbeit und Freiwilligenarbeit. Finanziert wird das Programm zu 60 Prozent vom Bund und zu 40 Prozent von den Ländern.
Das Bayerische Afrikapaket
Mit dem „Bayerischen Afrikapaket“ unterstützt die Bayerische Staatsregierung gezielt die nachhaltige Entwicklung einzelner Länder mit dem langfristigen Ziel, Afrika als Kontinent der Chancen wahrzunehmen. Der Fokus liegt auf den Staaten Äthiopien, Tunesien, Senegal, Kenia und den südafrikanischen Regionen Westkap und Gauteng. Sie unterstützt der Freistaat mit schulischer Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft und Beruflicher Bildung, Landwirtschaft und Umwelt sowie beim Aufbau einer leistungsstarken öffentlichen Verwaltung. Das im April 2019 eröffnete Bayerische Afrikabüro in Addis Abeba ist zentraler Anlaufpunkt und Drehscheibe für den Kontakt Bayerns mit Äthiopien und ganz Afrika.